Archäologie der Moderne. Bauforschung Bauhaus Bauten Dessau im Bauhausgebäude.
Großes Staunen: ein 20m x 4m großer Tisch mit historischen, teils stark fragmentierten Bauteilen aus unterschiedlichen Bauhaus-Gebäuden. Arrangiert wie eine Komposition aus Farben, Formen, Funktionen, Materialien, Oberflächen. Meine Augen flanieren und tanzen über diese Landschaft, sortieren, verknüpfen, vergleichen und setzen immer wieder zur Landung an, um eines der Objekte genauer zu betrachten.
Der Künstler Fritz Horstman schafft es durch seine Assemblage, mich für das Nischenthema „Baumaterialforschung“ zu begeistern.
Er löst die Objekte aus ihrem wissenschaftlichen Zuordnungskatalog und nimmt sich die Freiheit, daraus ein Kunstwerk zu gestalten. Eine perfekte Ouvertüre: mein Erleben dieses „zweckfreien(?)“, „subjektiven“ Kunstwerkes öffnet meine Wahrnehmungskanäle und , weckt meine Neugier.
Mit frischer Aufmerksamkeit begegne ich nun allen weiteren Baustoffexponaten, Objekten und deren Geschichten in den eher konventionell gehaltenen Ausstellungsräumen.
Eine gute Entscheidung, unterschiedliche Spielarten des Objektumgangs zu kombinieren.
Objektbeschriftungen habe ich am liebsten ganz nah am Objekt. Umständliches Zusammensuchen und Zuordnen anhand von weit entfernten Silhouetten- Grafiken mag ich nicht. Im Fall der Assemblage finde ich es jedoch legitim und dienlich.
Mehr Details unter:
https://www.bauhaus-dessau.de/de/aktuell/ausstellungen/archaeologie-moderne.html